Wer hier schon mal durch den Blog gestöbert ist, dem ist vielleicht aufgefallen, dass es uns nur selten an einem Ort hält. Wir erkunden eine Region gerne weitläufig. Die Liste mit Reiseplänen ist lang. Mich hätte es in den Norden verschlagen, nach Norwegen oder Schweden. Allerdings wollte mein allerliebster Ehemann ins Warme. Einfach mal lange Strandtage genießen und die Seele baumeln lassen. Ich bin auch gerne mal am Meer, aber meine Erfüllung sind Wälder und Berge. Außerdem bin ich lieber dauerhaft auf Achse, denn einfach mal nichts machen, fällt mir tatsächlich total schwer auf Reisen. Aber schon mal vorab: Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, habe ich nach ein paar Tagen auch richtig entspannen können und das Nichtstun genossen. Und so war unsere Reise nach Südfrankreich mit den Kindern ein voller Erfolg.
Inhalt
Die Anreise
Wir wohnen im unteren Zipfel von Sachsen-Anhalt. Da ist der Weg bis Südfrankreich doch relativ lang. Da wir aus organisatorischen Gründen nicht früh losfahren konnten, haben wir uns für einen Zwischenstopp in Österreich entscheiden. Nach einer Nacht dort sind wir über Lichtenstein, die Schweiz und Italien nach Südfrankreich gefahren. Die Fahrt war einfach malerisch. Zwischen den schönsten Bergen und schließlich am türkiesblauen Meer entlang. Herrlich und ein super Einstieg in den Urlaub. Nur der Stau an den Mautstellen war zwischendurch nervig.
Meine Tipps für die Anreise mit dem Auto nach Frankreich
- In Frankreichs Großstätten braucht ihr eine Umweltplakette. Die könnt ihr euch einfach beim französischen Umweltministerium online bestellen. Das ganze kostet lediglich 4,51 Euro Versand und kann bis zu zwei Wochen dauern. Die Seite könnt ihr auf Deutsch einstellen.
- Wer in Österreich und Frankreich Auto fährt, muss für jede Person im Auto eine Warnweste griffbereit haben.
- Vor der Fahrt durch Österreich braucht ihr eine Vignette für die Autobahn. Mittlerweile könnt ihr die online als Tagesticket buchen oder an den Tankstellen vor der Grenze kaufen.
- Auch für die Autobahn in der Schweiz benötigt ihr eine Vignette. Und Achtung! Ihr bezahlt immer die Gebühr für das ganze Jahr. 2024 sind das 48 Euro. Uns hat das Navi über die malerischen Landstraßen geschickt.
- Vergleicht vorher die Preise an der Tankstelle online. In der Schweiz würde ich an eurer Stelle schon mal nicht tanken.
- Auch die Autobahnen in Italien und Frankreich sind mautpflichtig. Hier könnt ihr auf eine Transponderbox zurückgreifen. Einfacher und im Endeffekt auch günstiger ist es aber, einfach an den Mautstationen zu bezahlen. Das geht super einfach mit Kreditkarte oder Bargeld. Hier kommt bei einer Rundreise übrigens ganz schön was zusammen.
- Achtet auf die Kindersitzbestimmungen. In Österreich brauchen Kinder bis 14 Jahren bzw. bei einer Körpergröße unter 1,35 Meter einen Kindersitz. In Lichtenstein bis 14 Jahren und unter 1,50 Meter. In Italien bis 12 Jahren und 1,50 Meter. In Frankreich müssen Kinder bis 10 Jahre in einem dem Gewicht entsprechenden Kindersitz sitzen. Nur zum Vergleich: In Deutschland müssen Kinder bis zum 12. Lebensjahr bzw. bis 1,50 Meter Grüße im Kindersitz sitzen. Quelle: www.adac.de
Zwischenstopp Österreich
Wir haben eine familienfreundliche Jugendherberge in Feldkirch gefunden. Hier gibt es 6er Zimmer, die pro Familie bzw. Gruppe vermietet werden. Man muss also keine Bedenken haben, dass man noch einen Zimmergenossen bekommt. Nach unserer Ankunft sind wir ein Stück zu einem Spielplatz gelaufen und haben einen großen Spaziergang gemacht. Wir haben im Garten der Herberge gegessen, Wein getrunken und Tischtennis gespielt. Es gab sogar ein gut ausgestattetes Zimmer mit Gesellschaftsspielen und allerhand Spielzeug. Am Morgen hat uns der liebe Herbergshund Sam begrüßt und wir konnten im Hof gemütlich frühstücken. Ich durfte mir den Kaffeebecher noch für die bevorstehende Fahrt auffüllen und die Zwerge haben die Wasserflaschen mit frischem Brunnenwasser gefüllt. Und weiter ging es. Das war definitiv ein super Start für unsere Reise nach Südfrankreich mit Kindern.
Nizza mit Kindern
Nizza war mein geplanter Lieblingsort auf der Reise. Allerdings nur bis wir dann dort waren. Ich habe so oft gehört und gelesen, wie begeistert die Leute von dieser Stadt sind, dass ich die erste unserer beiden Reisewochen dort verbringen wollte. An Ausflugsmöglichkeiten mangelt es zumindest nicht. Irgendwie hat es fast überall nach Urin gerochen, das war gar nicht schön. Unser größtes Problem war allerdings die Parkplatzsituation. Mit einem großen und vor allem hohen Auto ist man leider verloren. Nachdem wir bei der Anreise schon 2 Stunden durch die Stadt fahren mussten, um einen Parkplatz zu finden, war die Stimmung erstmals im Keller. Das Auto stand fast einen Kilometer weit entfernt von unserer Ferienwohnung. Das wurde dann auch irgendwie immer schlimmer, sobald wir das Auto bewegt haben. Teils waren es dann 1,5 km. Mit Kind und Kegel bei über 40 Grad war das kein gemütlicher Stadtspaziergang mehr. Ich denke, dass wir alles in allem das Beste aus unseren Tagen dort gemacht haben. Nizza hat schließlich einige schöne Ecken. Wir sind dennoch früher abgereist und haben uns spontan in die Camargue verkrümelt. Einen Parkplatztipp habe ich übrigens weiter unten für euch.
Unsere Unterkunft in Nizza
Muss ja nicht immer Standard sein. Unsere Ferienwohnung in Nizza war vor allem für die Kids sehr schön gestaltet. Statt einem Sofa gab es eine Nische mit unzähligen Kissen zum Entspannen und alles wirkte wie ein großes Kunstwerk. Man hatte in jeder Ecke was zu entdecken und wenn die Morgensonne zwischen den bepflanzten Tontöpfen auf dem Küchenfensterbrett herein schien, hatte man direkt Lust in den Tag zu starten. Zu Fuß waren es 20 Minuten zum Strand und ein paar Meter weiter gab es die nächste Einkaufsmöglichkeit.
Unsere Ausflüge in Nizza
Park an der Promenade – du Paillon und der Miroir d’eau
Auf dem Weg von unserer Ferienwohnung zum Strand lag ein toller Park. Hier gab es viele Spielplätze für verschiedene Altersgruppen. So konnten die Jungs durch einen Wal krabbeln, auf einem Rochen fliegen und über eine Schildkröte klettern. Hier waren wir tatsächlich jeden Tag. Das große Highlight ist definitiv der Mirror de Eau, ein Platz mit Fontänen, die einen wunderschönen Wasserspiegel zaubern. Der sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch eine angenehme Abkühlung für Groß und Klein. Direkt nebenan gibt es einen Wasserspenden, der sogar Sprudelwasser hergibt. Den haben wir oft genutzt, denn schließlich sollen bei der Sommerhitze ja alle gut hydriert bleiben.
Die Strandpromenade und das türkisfarbene Meer
Die Promenade des Anglais verläuft am Strand entlang und lädt vor allem in den Abendstunden zum Flanieren ein. Türkisfarbenes Wasser, Palmen und Sonnenschein. Was will man mehr? Besonders am Abend herrscht hier eine ganz besondere Stimmung. In Nizza gibt es nur Kiesstrände. Entgegen der Meinung vieler anderer finde ich absolut nicht, dass die großen runden Steine nicht an den Füßen wehtun. Also Badeschuhe nicht vergessen! Das Wasser wird relativ schnell tief, passt also wirklich gut auf die Zwerge auf. Außerdem müsst ihr leider auf Quallen achten. Auf dem Blog ‚Berlinerin in Frankreich‘ habe ich eine praktische Seite gefunden mit einem Quallenradar gefunden. So könnt ihr die aktuelle Lage vor Ort überprüfen und an bestimmten Tagen doch lieber das Wasser meiden. Auf dem Blog bekommt ihr übrigens jede Menge Nizza-Tipps.
Der Schlossberg
Einen traumhaften Ort findet man über dem Meer. An die Festung, die dort einst stand, erinnern heute nur noch die Überreste. Die Kids haben auf dem wirklich schönen Spielplatz getobt und danach haben wir uns leckere Baguettes und Panini schmecken lassen. Es gibt einen Wasserfall und die Aussicht ist wirklich (und ich übertreibe nicht) atemberaubend. Wer die vielen Stufen bei der Sommerhitze nicht zu Fuß gehen will, kann auch den Aufzug den Berg hinauf nutzen.
Freizeitparks Village des fous und Bios des lutins
Natürlich sollen die Kids auf so einem Trip nicht zu kurz kommen. Deshalb habe ich einen kleinen Vergnügungspark etwas außerhalb Nizzas rausgesucht. Wir waren im Village des fous Park. Hier gibt es verrückte Rutschen von den Bäumen runter, lustige Fahrgeschäfte und ulkige Häuschen, in den man so einiges entdecken kann. Bei über 40 Grad war der Lieblingsbereich der Kinder der Wasserpark. Hier gab es verschiedene Rutschen und Wasserbecken, sogar Wasserpistolen. Wir haben die Erfrischung sehr genossen und hatten wirklich riesigen Spaß.
Kleiner Funfakt: Mir kam es gleich am Anfang im Park so vor, als ob ich eigentlich einen anderen rausgesucht habe Aber die Adresse stimmt ja. Als wir den Park wieder verlassen haben, haben wir gesehen, dass wir tatsächlich falsch waren. Direkt nebenan hinter ein paar Bäumen lag der Eingang zu einem anderen Park, dem Bios des lutins. Wir hatten trotzdem einen super lustigen Tag und diese Verwechslung ist einfach wieder so typisch für uns gewesen.
Die Altstadt von Nizza – Vieux Nice
Malerische Gassen, kleine Balkone und bunte Fensterläden. In Nizza durch die Altstadt schlendern und Eis essen. Da verspürt man doch glatt ein bisschen Venedig-Feeling. Dabei ist Nizza aber nicht annähernd so überlaufen. Ich habe mir hier eine alte Kirche angesehen. In der Zeit haben die Männer draußen auf den Treppen ein Eins geschleckt. Tolles Feeling herrscht hier auf jeden Fall.
Unser Monaco Trip, der nicht stattgefunden hat
Fahr mit dem Zug nach Monaco haben sie gesagt, das ist ein tolles Erlebnis mit Aussicht auf die türkisblau Küste haben sie gesagt. Mag sein, aber ganz sicher nicht in der Hochsaison. Ich hatte mich schon geärgert, dass die Dame am Kartenschalter mir zu viel für die Tickets abgeknöpft hat. aber dann haben wir einfach nicht in diesen Zug gepasst.
Was wir gerne noch von Nizza aus gemacht hätten
Da wir früher als geplant aus Nizza geflüchtet abgereist sind, konnten wir leider einige Ausflüge nicht mehr machen. So wollten wir eigentlich noch mehr Strände an der Côte d’Azur sehen, wobei Kiesstrände ja wie schon angemerkt einfach nicht meine Erfüllung sind und das Wasser hier meistens schnell tief wird, was mit Kindern nicht so praktisch ist. In Nizza wollten wir uns ein Boot mieten und die Küste entdecken. Gerne hätte ich mir noch die Calanques in Cassis angesehen, die sind von Nizza aus ganz gut zu erreichen.
Wo parke ich mit einem großen Auto in Nizza?
Falls ihr auch mit allerhand Kindern und allerhand Gepäck im großen Auto reist, dann verrate ich euch nun dem Tipp, den ich mir gewünscht hätte. Am letzten Abend haben wir auf dem großen Parkplatz am Hafen, dem Parking du Phare, geparkt. Unser Bus hat hier fast teurer geschlafen als wir, aber das hätte gar nicht sein müssen. Wenn ihr euch nämlich ein paar Tage vorher beim Hafenmeister meldet, dann bezahlt ihr hier nur 10 Euro für 24 Stunden. Wie an so vielen Plätzen an Stränden und Häfen ist hier eine Höhenbeschränkung von 1,80 Meter an der Einfahrt angebaut. Unser Auto ist 1,97 Meter hoch und wir hatten noch viel Luft nach oben.
Abstecher nach Monaco
Neuer Tag neues Glück. Nachdem wir uns für die Vorzeitige Abreise aus Nizza entscheiden haben, wollten wir trotzdem noch einen Abstecher nach Monaco machen. Ich wollte doch unbedingt in das Aquarium dort gehen. Die Küstenstraße von Nizza nach Monaco ist übrigens ein Traum. Viel Zeit hatten wir nicht. Gut ist, dass Monaco ein super Leitsystem für seine vielen Parkhäuser hat und einige hoch genug für unseren Bus waren. Weil ich nicht gut geschaut hab, haben wir allerdings das geplante Parkhaus nicht gefunden und sind in ein anders gefahren. Wir hatten dann einen weiten Fußweg, was in Anbetracht unseres Zeitplanes nicht sehr gut war. Nach einem Marsch durch einen großen Tunnel, um den ganzen Hafen herum und dann einen Berg hinauf, sind wir schließlich im Musée Océanographique angekommen. Bei den hohen Temperaturen absolut durchgekocht. Auf dem Rückweg sind wir doch tatsächlich durch das ursprünglich angepeilte Parkhaus gelaufen, das ist direkt am Berg mit dem Aquarium und es gibt sogar einen Fahrstuhl. Wie ich nun weiß, ist es das Parkhaus Chemin des Pêcheurs. Und nachdem wir dann wieder um den ganzen Hafen gelaufen sind, habe ich auch gesehen, dass es ein Wassertaxi für wenig Geld durch den Hafen gibt. Huppala. Aber wieder typisch. Das Luxusjachtengucken am Hafen und die Aussicht vom Berg, den wir hochgelaufen sind, waren aber trotz der Anstrengung bei der Hitze schön.
Das Aquarium in Monaco
Viel haben wir in Monaco nicht gesehen, bei diesem Abstecher ging es uns nämlich eigentlich nur um das Aquarium. Und ich wurde in meinen Erwartungen nicht enttäuscht. Das Musée Océanographique de Monaco ist wirklich wunderschön.
Die Camargue
Wir haben die türkisfarbene Küste hinter uns gelassen. Auf der Suche nach etwas mehr Ruhe und Entspannung. Und da waren wir. In der der Camargue. Die Region der rosa Flamingos, weißen Pferden und schwarzen Stiere.
Unsere Unterkunft in Le Grau-du-Roi
Unsere Ferienwohnung war ein Traum. In einem Ferienwohnkomplex konnten wir den Pool nutzen und hatten den Sandstrand mit flachem Wasser auf der einen Seite und den schönen Hafen auf der andern. Witzigerweise haben wir einen deutschen Bademeister, der als Kind mit seinen Eltern nach Frankreich ausgewandert ist, kennengelernt. Da wir hier über den Nationalfeiertag am 14. Juli waren, durften wir sogar ein großes Feuerwerk am Strand bewundern. Nach dem Stress in Nizza konnten wir in Grau-du-Roi so richtig abschalten und die Zeit genießen. Nahe dem Strand gibt es einen Hüpfburgpark. Hier haben sich meine Kids so richtig ausgetobt. Am Hafen gibt es einige Restaurants und die Möglichkeit Minigolf zu spielen, außerdem könnt ihr hier natürlich auch Boote mieten.
Unsere Ausflüge
Tage am Strand in La Grau-du-Roi
Viele Strände in der Camargue sind etliche Meter weit sehr flach. Perfekt also für Kinder. Wir haben unsere Strandtage genossen. Ganz wichtig ist hier natürlich der Sonnenschirm, Creme, Spielzeug für die Kids und ein gutes Buch. Genau zwischen unserer Ferienwohnung und dem Strand war sogar noch ein Spielplatz.
Ein Turm und viele Flamingos
Wir haben den historischen Turm -La tour Carbonniére- besucht. Von einem kleinen Parkplatz führt ein Steg zum Turm, der eine fabelhafte Aussicht über die weite Sumpflandschaft bietet. Wir konnten viele Wasservögel beobachten und waren bei den Flamingos spazieren. Die Flamingos sind relativ nah. Für einen perfekten Blick solltet ihr das Fernglas dennoch nicht vergessen. Das sorgt dann auch für die Extraportion Abenteuergefühl bei den Kids.
Die rosa Salzfelder
Die Region ist auch bekannt für ihre Salzfelder. Durch rote Schwefelbakterien, die sich auf den Algen ablagern, glitzert das Wasser in der Sonne rosa und lila. Man kann sogar einige Salinen besuchen. Salz aus der Region ist da natürlich auch ein schönes Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.
Unsere Unterkunft in Fos-sur-Mer
Wir bezogen ein neues Ferienhaus. Direkt am Strand. Es war der Hammer! Das Wasser war lange flach, so dass die Kinder wunderbar spielen konnten. Ich habe auf der kleinen Terrasse die Aussicht genossen und mein Buch verschlungen. Am Abend haben wir den Wein, der ein Geschenk der Gastgeberin war, bei Sonnenuntergang genossen. Hinter dem Strand lag eine Raffinerie. Das war nicht ganz so schön fürs Auge, aber für uns kein Problem.
Unsere Ausflüge
Arles
Auf dem Weg zur Ferienwohnung in Fos-sur-Mer haben wir die Stadt Arles besucht. Eine herrlich urtümliche Stadt, die einen mit den süßen, schmalen Gassen und Bauwerken in eine andere Zeit versetzt. Wir waren in einem Park mit Spielplatz und sind um das Amphitheater spaziert, die aussieht wie eine kleinere Version das Kolosseum in Rom. Die Kids waren allerdings traurig, dass dort tatsächlich noch Stierkämpfe veranstaltet werden. Wir haben uns super leckeres Eis gegönnt, ich hatte Mandarine, das hat sooo himmlisch nach Sommer geschmeckt. Durch die Straßen von Arles zu spazieren war klasse.
Kletterspielplatz
Wir haben einen richtig kreativen Kletterspielplatz gefunden. Was von außen aussah wie ein eingezäunter Würfel, entpuppte sich als ein kleines Paradies zum Klettern und Rutschen mit Sonnenschutz. Den Spielplatz „La Box“ findet ihr im Ort Istres.
Plage Napoléon – Ein wilder Strand
Wer wilde Strände mag, der ist in der Camargue ganz richtig. Wir haben einen von vielen Besucht. Wir haben den Napolenstrand im Ort Port-Saint-Louis-du-Rhône besucht. Schon die Fahrt hierher ist ein Erlebnis, denn die Zugangsstraße zum Strand ist malerisch von Wasser umgeben. Kleine bunte Fischerboote treiben auf dem Wasser. Man parkt direkt am Strand, also eigentlich sogar auf dem Strand und hat dann einen unglaublich weiten Blick, denn der Strand ist sehr lang. Das Wasser ist auch wieder sehr flach und so konnten wir uns mit viel Spaß in die Wellen stürzen. Der Strand hat mich etwas an meinen Lieblingsstrand in der Toskana erinnert.
Marseille
Nach Nizza wusste ich nicht so recht, ob die Großstadt Marseille eine gute Idee ist. Aber ich bin so froh, dass wir dort waren. Das Autofahren läuft hier ordentlich und entspannt. Es gibt höhere Parkhäuser, so dass es für uns kein Problem war, einen Platz zu finden. Wir sind durch die Stadt geschlendert und hoch zur Kathedrale gelaufen, der Cathédrale Sainte-Marie-Majeure de Marseille. Der Weg war nicht einfach bei dem heißen Wetter, aber die Kirche ist ein Schmuckstück und die Aussicht ist einfach grandios. Wir haben von hier auch die Insel vom Graf von Monte Christo gesehen, auf die man übrigens auch mit dem Boot fahren kann um die Festung zu erkunden. Wir haben einen schönen Stadtspaziergang gemacht, Souvenirs gekauft und Eis gegessen. Einfach die Atmosphäre genossen, so wie wir es auf unseren meist kurzen Städtetrips immer tun. Schön war’s. Zur Kathedrale fährt übrigens auch eine Bimmelbahn und es gibt in Marseille einige interessante Museen.
Lauris
Nun zum letzten Teil unserer Reise. Es hat uns etwas in Landesinnere der Provence verschlagen, etwa eine Autofahrstunde nördlich von Marseille. Ich hätte es gar nicht gedacht, aber die Landschaft hier steht der Küste an Schönheit in nichts nach. Malerische Lavendelfelder, Berge, Schluchten, Pinien und Weinhänge bieten einen tollen Kontrast. Hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich für diese Etappe definitiv mehr Zeit eingeplant.
Unsere Unterkunft in Lauris
Eine Unterkunft schöner als die andere. Unsere letzte war in einem alten Schloss. Wir hatten einen schönen Blick über die Terrassen des Schlosses und die Landschaft. Lauris ist ein idyllischer Ort. Die Kids konnten im Park unweit der Wohnung schön spielen und somit war wieder für jeden was dabei.
Unsere Ausflüge
Kinderfreizeitpark Grimmland
Bei unserer Anreise haben wir das Grimmland besucht. Im Vergnügungspark dreht sich alles um die Märchen der Gebrüder Grimm. Es gibt unzählige Spielstationen. Man kann auf dem Schwanensee Boot fahren, im Labyrinth verloren gehen, verschiedene Hindernisparcours meistern, auf dem Barfußpfad wandern und nach Goldmünzengraben. Rutschen, Klettern, Karussellfahren sowieso und es gibt wirklich noch viel mehr zu entdecken. Auch in diesem Park gibt es einen netten Wasserbereich, in dem sich die Kinder beim Froschkönig abkühlen konnten. Also Badesachen und Handtücher nicht vergessen. Außerdem wird an vielen Stellen feiner Nebel versprüht, was für eine angenehme Abkühlung sorgt.
Die Ockerfelsen von Roussillon
Einer unserer Ausflüge führte uns nach Roussillon. Das kleine Örtchen ist bekannt für seine Ockerfelsen. Auch hier begann das Abenteuer mit einem Spielplatzbesuch. Wir liefen dann vom Besucherparkplatz stadteinwärts. Später habe ich gesehen, dass es da auch nochmal einen großen Parkplatz gab. Ich habe Lavendeleis probiert und wir haben die faszinierende Aussicht genossen. Gerne wäre ich noch wandern gegangen, aber dazu hatte meine Bande bei den Temperaturen leider keine Lust.
Traumhafte Lavendelfelder
Ein bisschen muss man sich schon mit dem Lavendel beschäftigen, wenn man vor den perfekten Feldern stehen möchte. Die Blütezeiten variieren nämlich etwas. Man findet die Zeiten und viele schöne Orte aber im Internet zum Beispiel hier, auf der offiziellen Seite der Provence.
Salut Frankreich
Tschüss Frankreich. Das waren zwei ereignisreiche Wochen. Eigentlich wollten wir auf dem Rückweg wieder einen Zwischenstopp einlegen, allerdings haben wir kein Hotelzimmer gefunden. Wir hätten immer zwei nehmen müssen. Da wir das nicht wollten, sind wir die 14 Stunden am Stück zurück gefahren. Das hat auch ganz wunderbar geklappt. Ich bin immer wieder begeistert, wie locker die Kids bei langen Fahrten drauf sind.
Fazit der Reise in Südfrankreich mit Kindern
Eine Reise voller Tücken und Kompromisse, aber vor allem auch mit ganz vielen Marmeladenglasmomenten. Ich weiß nun, dass ich Städte nur noch für Tagestouren besuche und lieber bei meiner Landidylle bleibe. Gerade Nizza war einfach erstmal super stressig. Südfrankreich bietet herrliche Landschaften und wundervolle Strände. Das Vorurteil, dass Franzosen die Deutschen nicht mögen und man ohne Französisch verloren ist, können wir so nicht bestätigen. Wir konnten uns gut mit Englisch verständigen. Dass man sich vor einer Reise mit den Sitten und der Sprache eines Landes auseinandersetzt, finde ich wichtig und so grüßten sogar die Kinder an der Eistheke und im Supermarkt mit einem freundlichen ‚Bonjour‘. Unschön fanden wir das Benehmen an den Stränden. Hier wird oft Müll zurückgelassen, vor allem Zigarettenstummel. Und mal ehrlich: Rauchen an Traumstränden ist doch irgendwie ganz schön uncool. Die Kreisverkehre in Frankreich sind zahlreich. Wir konnten am Ende unserer Reise keine mehr sehen. Man sollte sich auch definitiv mit den Verkehrsregeln in Frankreich beschäftigen um heil wieder Heim zu kommen. Und über etwas haben mein Mann und ich letztens erst wieder geschmunzelt: Wer in Nizza schon mal ein paar Runden mit dem Auto gedreht hat, der hat hinterher Autofahrernerven aus Stahl! Das war sogar noch viel schlimmer als in Rom.
Im Endeffekt kann ich sagen, dass wir eine schöne Reise mit vielen unvergesslichen Erlebnissen hatten. Südfrankreich ist super schön. In Italien hat es mir dennoch besser gefallen. Schau dir doch hier gleich mal den Reisebericht über Italien mit Kindern an.
FrankreichUrlaub
Tanja
2. Dezember 2024Hallo Lisa, wir wohnen in deiner Nähe (Leipzig Land, Grenze zu Sachsen-Anhalt) und waren diesen Sommer ebenfalls mit unserer Tochter (16) in Südfrankreich. Es war ein 30 Jahre gehegter Traum. Allerdings sind wir nach Marseille geflogen und dann mit dem Mietwagen 1 Woche nach Le-Grau-du-Roi (Villa mit Pool und Klimaanlage) und dann 10 Tage nach Argilliers zwischen Avignon und Nîmes. Es war ein traumhafter Urlaub. Wir waren am Plage Espiquette, Tochter und Mann auch mit den Pferden (dort ist ein Reitstall), in Saint-Marie-de la Mer, in den Lavendelfeldern, an der Ardèche und auf dem Gordon Kanu fahren und am Pont du Gard baden (herrlich), in Nîmes und Avignon sowie Montpellier waren wir ebenfalls. Es war alles ganz toll. Wir hatten das Glück, am 28. Juni zu starten und nach unserer Abreise am 16. Juli wurde es auch sehr viel heißer. Aber: Wir wollen dieses Jahr wieder nach Frankreich, ich schwanke zwischen Loire-Tal und Schlössern und Pèrigord mit Atlantik oder Normandie. Allerdings könnte ich auch nochmal in den Süden, eventuell Gruissan oder Argeles-sur-Mer.