Ich bin doch immer wieder erstaunt, was unsere Heimat uns Schönes zu bieten hat. Als würden der Seenkomplex, hinreißende Weinberge, Burgen und Schlösser nicht reichen, gibt es hier auch tolle Wälder, Grünflächen und Naturschutzgebiete. Eins davon sind die „Toten Täler“ mit wunderschönen wilden Orchideen und den Wildpferden, den Koniks.
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Die Toten Täler
Die Toten Täler liegen im Burgenlandkreis und sind von einigen Orten zugänglich. Sie bieten ein tolles Netzt an Spazier- bzw. Wanderwegen. Wegen des besonderen Pflanzenaufkommens stehen sie unter Naturschutz. Der Name ist so speziell wie seine Geschichte. Und weil ich das sehr spannend finde, möchte ich euch diese nicht vorenthalten.
Eine Sage erzählt, dass im Jahre 933, nach 9-jährigen Waffenstillstand der fällige Tribut durch König Heinrich I. verwehrt wurde. Daraufhin fielen die Ungarn über das Grenzland des Ostfränkischen Reiches her. Das wild verwachsene Tal der Hassel war es, was vielen Bewohnern der umliegenden Dörfer zum Versteck wurde, hauptsächlich für Frauen und Kinder, da die Männer Nahrung beschafften. Die Ungarn entdeckten das Lager, mordeten Frauen und Kinder und beraubten sie. Als die Männer von der Jagd zurück kamen und sahen, was passiert war, überwältigten sie in der Dunkelheit der Nacht die Wachen der Eindringlinge, und töteten die Mehrzahl der Ungarn. Gleichzeitig braute sich ein Gewitter zusammen und die wenigen, die fliehen wollten, wurden von den Wassermassen, die sich zu Tale wälzten fortgerissen und mussten ertrinken. Als der Tag heraufzog und die Sonne den Ort beleuchtete, war der Anblick der Gemordeten und Verstümmelten so furchtbar, dass man seitdem das Tal „Die Totentäler“ nannte. Quelle: saale-unstrut.org
Unser Ausflug begann in Großwilsdorf. Hier wird der Weg zu den Tälern ausgeschildert, so dass sogar wir den Weg gefunden haben. Fahrt einfach die Kleinjenaer Straße und biegt nach dem Agrarhof rechts ab. Das Auto kann einfach am Grünstreifen neben den Feldern abgestellt werden. Nach ca. 600m zu Fuß kommt ihr dann zum Gehegeeingang der Wildpferde. Lauft ihr den Weg weiter, kommt ihr zum Orchideenpfad. Wir sind aber nur einen Teil davon gelaufen und danach ging es für uns noch ein Stück durch den Wald und danach zu den Pferden.
Der Orchideenpfad
Vor den Wildpferden wollten wir noch ein bisschen die Natur erkunden. So folgten wir dem Wegweiser zum Orchideenweg. Wir sind nur einen Teil des Weges gelaufen. Er ist eingefasst von einem schönen Holzzaun und bietet einen tollen blick ins Tal. Wir konnten einige Falter, Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten beobachten. Ganz besonders beeindruckt waren wir, als sich vor uns eine riesige Hornisse, oder so etwas in der Art, auf einen Grashüpfer gestürzt hat. Am Wegesrand und auf den Wiesen waren viele Blumen schon verblüht. Wir konnten die Pracht, an Farben, die hier vor einer Weile sicher noch war aber erahnen. Der Anblick war trotzdem richtig schön und der Weg hat den Kindern und mir richtig gut gefallen.
Um auf den Weg zu kommen müsst ihr nach dem großen Schild mit den Orchideen auf einen anfangs etwas unscheinbaren Weg auf der linken Seite Ausschau halten.
Bei den Koniks
Bei unserem Betreten des weitläufigen Geheges war von den Koniks, den Wildpferden, kaum eine Spur zu sehen. Hier und da mal Hufabdrücke und ein Haufen Hinterlassenschaften. Wir sind dann einfach mal zur Wasserstelle gelaufen und hatten da tatsächlich Glück. Schon aus einiger Entfernung war das Stampfen der Hufe zu hören. Da die Pferde sich in dem riesigen Gebiet frei bewegen, war ich vorher etwas besorgt, dass wir sie gar nicht sehen werden. Wir sind schon einmal in den „Toten Tälern“ gewesen. Damals von Freyburg und Balgstädt aus kommend. Da haben wir keine zu Gesicht bekommen. Dafür aber traumhaft schöne Orchideen.
Die Herde zu beobachten war total schön. Wir haben uns so richtig gefreut und die Zeit dort genossen. Es war wirklich ein ganz besonderes Erlebnis.
Bei den Wildpferden soll man sich ruhig verhalten und Abstand wahren. Das gestaltete sich für uns allerdings schwierig, denn zwei recht aufdringliche Exemplare kamen uns ständig nach. Wir wollten sie nicht streicheln, aber sie haben uns quasi gestreichelt. Wir haben dann trotzdem versucht, uns etwas zurückzuziehen. Als ein Pärchen kam, sind die beiden dann bei denen auf Tuchfühlung gegangen.
Die Koniks stehen hier übrigens nicht zur Unterhaltung, sondern tragen eine wichtige Rolle zum Schutz der Täler bei. Sie sorgen dafür, dass das Gebiet nicht verbuscht und dadurch die Trocken-, Halbtrockenrasen und andere Pflanzen verdrängt werden.
Allgemeines zum Abschluss
Was für ein Erlebnis. Die Koniks zu finden und zu beobachten war etwas ganz besonderes. Ich kann euch absolut empfehlen, mal das Gehege in diesem besonderen Naturschutzgebiet aufzusuchen. Der Besuch der „Toten Täler“ lohnt sich ohnehin, denn hier locken schöne Wege, die Natur zu erkunden. Den Orchideenpfad fanden wir besonders schön.
Wie war es für die Rabauken?
Ein richtiges Abenteuer war das für die Rabauken. Wann macht man sich schon mal auf die Suche nach Wildpferden? Richtig cool. Wanderungen und Naturausflüge sind bei meinen Zwergen ja sowieso sehr beliebt und so konnten wir diesen Ausflug richtig genießen. Der Kleinste hatte in der Kraxe einen guten Überblick und den Trip ebenfalls genossen. Wie fast immer würde ich die Trage dem Kinderwagen hier vorziehen, weil der Orchideenpfad teils schmal und holprig und der Eingang zum Gehege sehr schmal ist.
Unsere Highlights
- die Wildpferde
- der schöne Orchideenpfad
- Natur entdecken und erleben
GeiseltalWandern
René
23. März 2024Koniks Pferde 🐴 wunderbar 🦋🌞🐴🙏🌳🌱🍀🌻🕊️🐞👏💯